vom 23.06.2021

Brustkorrekturen – Das müssen Sie wissen

BIOUTY Ausgabe 2 / 2021

Brustkorrekturen Tatjana Lanaras Biouty

 

BIOUTY fragt – Experten Antworten

Korrekturen im Bereich der Brust gehören zu den häufigsten Operationen in der Plastischen Chirurgie. Für die meisten Frauen gehört eine schöne Brust dazu, wenn es um ein gutes Körpergefühl und somit um mehr Selbstbewusstsein geht. Worauf man bei Brustkorrekturen achten muss und wann welche Methoden zum Einsatz kommen, weiss die erfahrene Brust-Spezialistin Dr. Tatjana Lanaras, Fachärztin für Plastische Chirurgie bei skinmed. BIOUTY hat nachgefragt.

(Artikelauszug – den ganzen Text mit Dr. Tatjana Lanaras rund um das Thema Brustvergrösserung, Bruststraffung und Brustverkleinerung können Sie hier nachlesen)

Mit Brustimplantaten verbindet man vor allem Vergrösserungen der Brust: zu Recht?

In der Tat werden Implantate am häufigsten im Rahmen einer reinen Brustvergrösserung eingesetzt. Dieser Eingriff ist einer der häufigsten im Bereich der Brust. Durch Einlage von Implantaten verändert sich nicht nur das Volumen der Brust und somit auch die Körbchengrösse, sondern auch die Form der Brust. Dies kann man durch die Auswahl des Implantates steuern. Im Rahmen von Bruststraffungsoperationen werden ebenfalls oft zusätzlich Implantate eingelegt. Insbesondere nach Schwangerschaft oder nach starker Gewichtsreduktion kann sich das eigene Brustgewebe zurückbilden und es muss, neben der Reduktion des Hautmantels, wieder mehr Volumen eingebracht werden. Brust- implantate sind aber auch aus anderen plastisch-chirurgischen Bereichen, wie zum Beispiel dem Brustaufbau nach Brustkrebsoperationen oder auch bei Entwicklungsstörungen der Brust, nicht wegzudenken.

Was raten Sie Frauen, die mit einer Korrektur liebäugeln, aber unsicher sind?

Lassen Sie sich beim Erstgespräch umfassend beraten. Achten Sie bei der Wahl der Plastischen Chirurgin oder des Plastischen Chirurgen auf die Ausbildung und Erfahrung ‒ und natürlich, ob Sie sich sicher und gut aufgehoben fühlen. Denn die Chemie muss stimmen. Ganz wichtig: Klären Sie im Gespräch, ob sich die Möglichkeiten der Brustkorrektur mit Ihrem Wunsch decken. Denn nicht alles ist für jede Patientin möglich. Eine seriöse Plastische Chirurgin, respektive ein seriöser Plastischer Chirurg wird Ihnen ggf. auch sagen müssen, dass etwas, aufgrund der anatomischen Voraussetzungen bei Ihnen nicht umsetzbar bzw. eher nicht empfehlenswert ist. Ein Beispiel hierfür ist der Wunsch nach einer massiven Brustvergrösserung im Rahmen einer Bruststraffung bei Patientinnen, die schon sehr schlechtes Gewebe mitbringen. Hier sollte man für ein langanhaltendes Resultat mit der Grösse nicht übertreiben. Ausserdem sollte man skeptisch sein, wenn die Chirurgin oder der Chirurg die operative Behandlung bagatellisiert und nicht ausreichend über mögliche Risiken und Komplikationen aufklärt.

Welche Alternativen gibt es zu Implantaten?

Ein weiterer Weg ist die Brustvergrösserung mit Eigenfett. Diese ist aber nicht immer die richtige Option. Wichtig ist, dass man genügend eigene Fettdepots hat, die man absaugen, entsprechend aufbereiten und in die Brust einbringen kann. Zudem kann man mit Eigenfett meist nur einen geringeren Volumenzuwachs erreichen als mit Implantaten. Es braucht oftmals mehrere Wiederholungen des Eingriffs, um das gewünschte Behandlungsresultat zu erreichen. In einer Behandlung erreicht man im besten Fall eine Körbchengrösse mehr. Erst drei bis vier Monate nach dem Eingriff können wir beurteilen, wieviel des transplantierten Fetts tatsächlich in der Brust verbleibt und wieviel sich abgebaut hat ‒ das können bis zu 40-50% sein. Das Fett, das einheilt, verhält sich wie im restlichen Körper auch: Gewinnt man an Gewicht, nimmt auch der Fettanteil in der Brust evtl. zu, verliert man an Gewicht, kann es weniger werden. Zusammenfassend kann man sagen, dass eine Brustvergrösserung mit Eigenfett bezüglich des Resultats nicht planbar ist und immer mehrere Eingriffe notwendig sind. Interessant ist der Eingriff eher für Frauen, die sich mehr an ihren Fettpolstern stören und nicht zu sehr den Fokus auf das Brustvolumen legen. Ist es umgekehrt, sollte man als Plastische Chirurgin und Plastischer Chirurg klar zur Implantateinlage raten.

Wann führen Sie Brustverkleinerungen durch?

Ist die Brust zu gross und schwer können Haltungsschäden, Rückenschmerzen, Verspannungen und lokale Entzündungen auftreten. Die Probleme, die dies mit sich bringt sind dann ganz klar nicht mehr auf der ästhetischen Seite anzusiedeln. Man spricht hier von funktionellen Beschwerden durch eine zu grosse und schwere Brust. Eine Brustverkleinerung mindert oder behebt entsprechende Beschwerden. Leider werden die Kosten für den Eingriff, trotz Schmerzen, von der Krankenkasse oft nicht übernommen.

Möchten Sie mehr zum Thema Brustkorrekturen erfahren? Lesen Sie hier das ganze Interview mit Frau Dr. Tatjana Lanaras (PDF).