vom 14.10.2018

Interview der Sonntagszeitung mit Dr. Sascha Dunst

Sonntagszeitung vom 14.10.2018

Sonntagszeitung Interview Beauty skinmed

 

Interview mit Dr. med. Sascha Dunst über das Thema Beauty und wann nicht-invasive Eingriffe ausreichen und wann er eine Operation empfiehlt. Lesen Sie den Bericht der Sonntagszeitung zum Thema Beauty-Operationen mit Dr. Sascha Dunst hier nach.

Der Trend geht immer stärker zu minimal-invasiven Eingriffen. Wie erklären Sie sich diese Entwicklung?

Ich sehe vor allem drei Gründe dafür. Ein störendes Problem kann so mit relativ wenig Aufwand korrigiert werden. Es fallen so weniger Ausfallzeiten an. Das ist in unserer stressigen Zeit wichtig. Und die Risiken, die solche Eingriffe mit sich bringen – wenn sie professionell ausgeführt werden – sind relativ klein und überschaubar.

Führt diese Entwicklung nicht dazu, dass klassische Schönheitsoperationen zum Auslaufmodell werden?

Nein, weil man die beiden Methoden nicht miteinander vergleichen kann, denn sie decken verschiedene Bedürfnisse und Möglichkeiten ab. Am optimalsten ist in vielen Fällen eine Kombination. Denn minimal-invasive Eingriffe haben ihre Grenzen: Ist die Gesichtshaut beispielsweise bereits stark erschlafft, ist keine befriedigende Lösung möglich, und nur ein chirurgischer Eingriff ermöglicht ein gutes Ergebnis. Stabilisiert man das Gewebe frühzeitig mittels Unterspritzung kann eine Faltenbildung hinausgezögert werden. So kann der Zeitpunkt eines allfälligen Liftings nach hinten geschoben werden.

Wie klären Sie Ihre Kunden und Kundinnen auf, wenn diese mit unrealistischen Vorstellungen zu Ihnen in die Praxis kommen?

Indem wir ehrlich sind und sagen, was möglich ist und was nicht. Das braucht manchmal psychologisches Geschick.

Die Kundschaft, die sich Beauty-Eingriffe wünscht, wird immer jünger.

Ja, das ist sicher bei minimal-invasiven Methoden so. Durch die sozialen Medien wie Instagram werden viele junge Frauen beeinflusst. Für sie sind Schönheitseingriffe heute ein wichtiger Teil ihres Lebens. Aber nicht jeder junge Mensch, der übrigens bei Eingriffen volljährig sein muss, bekommt von uns alles, was er möchte. Gehen die Vorstellungen stark auseinander, setze ich erst einmal auf ein aufklärendes Gespräch.

Welche Eingriffe sind bei Frauen und Männern besonders gefragt?

Unterspritzungen im Gesicht werden deutlich mehr von Frauen gewünscht. Operative Eingriffe für die Straffung von Schlupflidern, Tränensäcke oder einen erschlaffter Hals, stossen auch bei Männern zunehmend auf Interesse. Der Boom, der besagt, dass immer mehr Männer häufiger den Schönheits-Doc aufsuchen, spüren wir (noch) nicht.

Wo sehen Sie die Risiken bei nicht-invasiven Eingriffen?

Auch wenn viele Menschen glauben, dass es keine besondere medizinische Ausbildung für Unterspritzungen braucht, ist das nicht so. So kann es nämlich zu Komplikationen wie Nekrosen oder einer Verkapselung des Gewebes, kommen.

Wie finde ich den perfekten Arzt für mich?

Die klassische Mund-zu-Mund-Propaganda ist ein guter Ausgangspunkt. Aber Achtung, auch wenn mir die neue Nase meiner Freundin gefällt, heisst es nicht, dass mir die gleiche Form auch steht. Da der Titel Schönheitschirurg nicht geschützt ist, lohnt es sich, einen Facharzt mit den entsprechenden Qualifikationen zu suchen. Bei einem persönlichen Gespräch spürt man schnell, ob die Chemie stimmt. Hat man kein gutes Gefühl, lohnt es sich, eine Zweitmeinung einzuholen.

Durch welche Methoden könnten klassische Schönheits-OPs in Zukunft abgelöst werden?

In der nächsten Zukunft werden sie sicher ihren Stellenwert behalten. Doch die Forschung bezüglich biologischer Methoden um mit Hilfe von Stammzellen und Eigenfett die Kollagenbildung der Haut anzukurbeln, macht Fortschritte. Aber diese Entwicklung braucht eben Zeit.