Brigitte vom 07.10.2020
©Brigitte, Susanne Opalka
Für «Brigitte» machte sich Journalistin Susanne Opalka auf die Suche nach der Ursache der Hautalterung und Tipps, was man dagegen tun kann. Ein Auszug aus dem Artikel:
«Natürlich wachen wir nicht eines Tages auf und stellen fest, dass wir ganz anders aussehen. Hautalterung ist ein Prozess, in dem es aber sehr wohl auch Schübe gibt. Was im Laufe der Jahre genau geschieht – und was Profis empfehlen.
Unser Körper ist so programmiert, dass er ab 25 in Sachen Regeneration einen Gang herunterschaltet. Kontinuierlich, Jahr für Jahr. Und wenn er, spätestens mit Beginn der Wechseljahre, weniger vom Steroidhormon DHEA produziert, das oft auch als Jugendlichkeits- oder Anti-Age-Hormon bezeichnet wird, entwickeln sich Alterserscheinungen noch deutlicher, manchmal wie über Nacht…
«Diese Schübe gibt es tatsächlich», sagt Dr. Felix Bertram, Facharzt für Dermatologie und plastisch-rekonstruktive Chirurgie. Er hat sich auf ästhetische Medizin spezialisiert und leitet in der Nähe von Zürich zwei Kliniken. «Natürlich altern wir kontinuierlich, manche Prozesse beschleunigen den Vorgang allerdings.» Starker Stress oder Krankheit etwa, ebenso ein allzu sorgloser Lebensstil mit Schlafmangel, Rauchen, Sonnenbaden. Ab und an über die Stränge zu schlagen, kann der Körper verkraften, doch es ist wie mit vielem: Aufs Mass kommt’s an.
Auch wenn sich das Altern nicht aufhalten lässt, kann man gegen manche Begleiterscheinungen etwas tun:
Schlaffere Konturen
«Bereits um das 30. Lebensjahr herum beginnen erste Veränderungen: Unterhaut, Muskulatur und Knochen werden weniger beziehungsweise dünner, und mit den Jahren bewegen sich Nase und Kinn aufeinander zu. Aus einer jugendlichen V-Form wird- auch aufgrund der Eredanziehung, immer mehr eine A-Form», erklärt Dr. Felix Bertram. Hängebäckchen, Tränensäcke und Mimikfalten können dem Gesicht schon mal einen mürrischen Ausdruck geben. Mit schwindendem Unterhautfettgewebe entstehen ausserdem kaum sichtbare Schatten: unter den Augen, seitlich unter dem Mund und an den Schläfen – und zwar lange, bevor sich dort Falten zeigen.
Was sich gegen schlaffere Konturen tun lässt
«Das Aussehen des unteren Gesichtsdrittels hat einen grossen Einfluss darauf, wie alt man wirkt. Eine ganz neue Methode wenden wir bei der ausgeprägten sogenannten Merkel-Falte an: Wir spritzen unter den Muskel ein Depot an Hyaluronsäure und massieren sie ein. Dadurch bekommt der schlaffer gewordene Muskel unter der Mundregion wieder Zug. Das ist eine grossartige Neuerung, die allerdings eines Arztes bedarf, der ein sehr gutes Anatomieverständnis hat und sich mit den verschiedenen Muskelsträngen und ihren Bewegungen sehr genau auskennt», sagt Felix Bertram.