vom 11.10.2019

Was passiert mit der Haut beim Älterwerden?

Brigitte Woman vom 04.10.2019

 

Brigitte Woman Was passiert mit der Haut im Alter skinmed

Artikelauszug (©Brigitte Woman, Susanne Opalka)

Dieser kleine Knick am Ohrläppchen. Diese Schatten an den Schläfen. Und woher kommen plötzlich diese vielen Sehnen an den Armen? Spätestens mit den Wechseljahren stellen sich kleine, verräterische Merkmale ein, die unser Alter sichtbar machen. Was passiert mit der Haut beim Älterwerden eigentlich genau? Und was raten Profis?

Beauty-Redakteurinnen nennen es „Sherlocken“: die Angewohnheit, sich von Zeit zu Zeit mit detektivischer Genauigkeit auf die Suche nach den Spuren des Alterns zu begeben. Im Spiegel, dem mit der 15-fachen Vergrößerung selbstverständlich. Kennen Sie vielleicht auch. Spätestens wenn wir in der Blüte unserer Wechseljahre stehen und das hauteigene Jugendlichkeitshormon DHEA weniger wird, entwickeln sich normale Alterserscheinungen noch deutlicher, und manchmal scheinbar über Nacht. „Diese Schübe gibt es tatsächlich“, bestätigt Dr. Felix Bertram, Facharzt für Dermatologie. Er hat sich auf ästhetische Medizin spezialisiert und leitet in der Nähe von Zürich zwei Kliniken. „Natürlich altern wir kontinuierlich, aber manche Prozesse beschleunigen den Vorgang.“ Starker Stress, Krankheit oder ein allzu sorgloser Lebensstil: Schlafmangel, Rauchen, Sonnenbaden. Doch auch wenn sich das Altern nicht aufhalten lässt, kann man gegen die Ausprägungen in vielen Fällen etwas tun. Unsere Experten erklären, was im Laufe der Jahre mit unserer Haut passiert und wie wir die Zeichen der Zeit mildern können.

Die Gesichtsform ändert sich, Schatten entstehen

„Bereits um das 30. Lebensjahr herum beginnen erste Veränderungen: Unsere Unterhaut, Muskulatur und Knochen werden weniger beziehungsweise dünner, und mit den Jahren bewegen sich Nase und Kinn auf- einander zu. Aus einer jugendlichen V-Form wird, auch aufgrund der Erdanziehung, immer mehr eine A-Form“, erklärt Dr. Felix Bertram. Hängebäckchen, Tränensäcke und Mimikfalten, aus denen mitunter Gräben werden, geben dem Gesicht oft einen mürrischen Ausdruck. Mit schwindendem Unterhautfettgewebe entstehen außerdem kaum sichtbare Schatten: unter den Augen, seitlich unter dem Mund und an den Schläfen – und zwar lange, bevor sich dort Falten zeigen.
„Das Aussehen des unteren Gesichtsdrittels hat einen großen Einfluss darauf, wie alt man wirkt. Eine ganz neue Methode wenden wir bei der ausgeprägten sogenannten Merkel-Falte an: Wir spritzen unter den Muskel ein Depot an Hyaluronsäure und massieren sie ein. Dadurch bekommt der schlaffer gewordene Muskel unter der Mundregion wieder Zug. Das ist eine großartige Neuerung, die allerdings eines Arztes bedarf, der ein sehr gutes Anatomieverständnis hat und sich mit den verschiedenen Muskelsträngen und ihren Bewegungen sehr genau auskennt“, sagt Felix Bertram.

Gerade Spezialisten für ästhetische Medizin betonen seit einiger Zeit immer häufiger, dass Altern ein Vorgang sei, der alle Strukturen des Körpers betreffe. Daher sei es gar nicht möglich, alles mit ästhetischen Eingriffen komplett zu verändern. Was wir aber tun können, ist, „ein Verständnis dafür entwickeln, dass wir alle älter werden und dass man das nun mal sieht. Wir können und sollten damit unseren Frieden machen.“ So lautet das Fazit des Facharztes Bertram.

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